Freund kommt mit unterschiedlichen sexuellen Erfahrungen nicht klar

Hallo zusammen :) ich versuche das Thema irgendwie kurz zu fassen. Mein Freund (m26) und ich (w24) sind seit ungefähr einem Jahr zusammen. Die Beziehung ist im Grunde toll, wir haben viele Gemeinsamkeiten und passen von den Persönlichkeiten und Interessen gut zusammen. Allerdings belastet uns immer wieder ein bestimmtes Thema, was meiner Meinung nach eigentlich nicht so von Bedeutung sein sollte. Und zwar haben mein Freund und ich einen größeren Unterschied was unsere sexuellen Erfahrungen angeht. Er hatte bisher nur sexuelle Erfahrungen innerhalb wenigen Beziehungen und ich hatte eine Phase nach meiner ersten langen Beziehung in der ich mich etwas ausleben wollte und habe das auch getan. Zudem muss ich sagen, dass ich sehr offener Mensch bin, mir Nähe und Intimität sehr wichtig ist und ich damals dachte, dass Sex ein guter Weg wäre einen potenziellen Partner besser kennenzulernen. Allerdings ist die Zahl der Menschen mit denen ich geschlafen habe jetzt auch nicht übertrieben hoch. Mein Freund sieht das allerdings anderes, da er recht wenige Geschlechtspartner hatte. Für ihn ist es unvorstellbar wie man seinen Körper ohne eine längere emotionale Bindung so „schnell“ hergeben kann. Er hatte anscheinend auch schon die Möglichkeit gehabt auf unverbindlichen Sex, hat das aber nie umsetzen wollen, weil es ihm zu intim war. Dadurch fällt es ihm noch schwerer zu verstehen warum das damals für mich möglich war und das auch noch mit „so vielen Menschen“. Mittlerweile habe ich mich auch besser kennengelernt, weiß wo meine Grenzen sind und würde Intimität nicht mehr so schnell zulassen. Allerdings habe ich diese Phase gebraucht um nun diese Sicht zu haben. Das Problem liegt jetzt dabei, dass er irgendwie nicht darüber hinwegsehen kann. Er denkt immer wieder im Detail darüber nach was ich denn alles mit den Personen gemacht habe, stellt es sich bildlich vor und kann meine Vergangenheit/Erfahrungen nicht mit meiner Persönlichkeit zusammenbringen. Ihm geht es dann schlecht wenn er drüber nachdenkt, wird kalt zu mir und braucht dann erst mal Abstand. Sobald er dann irgendwann seine Gedanken ziehen lassen konnte, was ihm auch sehr schwer fällt, ist dann plötzlich wieder alles normal. Manchmal hat er gute Phasen in denen er wenig am Grübeln ist und manchmal geht das dann eine Woche und jeden Tag so. Er hat allgemein auch eine Tendenz zum starken Grübeln/overthinken. Das alles belastet mich sehr, weil ich mich dann sehr schlecht wegen meiner Vergangenheit fühle, obwohl ich vorher nie so ein Problem damit hatte und es eher als Schritt der Weiterentwicklung angesehen habe. Ich habe auch schon mehrfach angesprochen, dass es irgendwann eine Besserung geben sollte, weil ich mit seiner Umgangsweise nicht glücklich bin. Wenn es besser wird gibt es mir sehr Hoffnung, weil ich gerne weiter mit ihm zusammen sein möchte und wenn er wieder schlechte Phasen hat, treibt mich das in ein emotionales Loch. Mir selbst war und ist die Anzahl der Geschlechtspartner meines Freundes egal und finde, dass dem nicht so eine große Bedeutung zugeschrieben werden sollte, da ich ja auch keine fragwürdigen Intentionen oder so hatte. Ich weiß echt nicht mehr weiter. Würde mich freuen falls ihr ein paar Gedanken oder Tipps zu der Thematik habt. Danke :)